Vorwort
Das Jahr 1937 ist ein Markstein in der Geschichte der kleinen katholischen Gemeinde Panatulnou (Neupanat), Komitat Arad. In diesem Jahre feiert die Pfarrgemeinde ihr 150-jähriges Bestehen. Anläßlich dieses Jubiläums ist wohl angebracht, einmal auf die Entstehung hinzuweisen, einen kurzen Überblick zu halten in die Vergangenheit dieser Gemeinde, um aus ihr zu lernen, um wirksame Entschlüsse zu fassen, um die Wege zu finden und sie entschlossen zu schreiten, die unsere Jugend und alle Insassen der Gemeinde einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen.
Ein Rückblick auf die ehrenvolle Rolle unserer Ahnen ist umso berechtigter, als derselbe dazu dienen wird, der heutigen sowohl, als der zünftigen Generationen zu zeigen, wie die wackeren Vorfahren gearbeitet, gekämpft, gestritten und geopfert haben, um sowohl den materiellen Aufbau der Gemeinde zu bewirken, als auch unvergängliche geistige Gottestempel in den Herzen und Seelen der Nachfolger zu errichten.
Möge diese kurze Geschichte der kleinen deutschen katholischen Gemeinde Panatulnou (Neupanat) die hervorragenden Verdienste zeigen, welche sich die Ahnen um die Entwicklung der Gemeinde und um den fast beispiellosen Aufschwung der katholischen Kirche in derselben erworben haben. Mögen diese Gedenkblätter für die guten Alten, von denen manche dieselbe gewissermaßen zum Teil miterlebt haben, eine liebe Erinnerung sein, der jüngeren Generation aber zeigen, wie ihre Großeltern und Eltern für die Erhaltung unserer heiligen Religion und des Deutschtums besorgt waren, wie sie gearbeitet, sich abgemüht und welch' große Opfer an Geld, Arbeit und Zeit sie gebracht, um Kirche und Schule zu errichten und zu erhalten, damit ihren Kindern das kostbare Erbteil, das sie aus der alten Heimat mitgebracht, der heilige Glauben, erhalten bleibe.
Nicht für die große Welt also, sondern ausschließlich den Neupanatern sollen diese Gedenkblätter gelten, als handbare Erinnerung an die Ahnen, die schon im Friedhofe ruhen. Wenn die jüngere Generation sich am Wirken der echt katholischen deutschen Ahnen ein Beispiel nehmen und das kostbare Erbe derselben pflegen und mehren wird, dann ist der Zweck dieser Arbeit erfüllt.
Die nachfolgende kurze Geschichte unserer Pfarrgemeinde darf insofern als authentisch angesehen werden, als dieselbe sich auf die "Historia domnis" stützt, also auf jene Pfarrgeschichte, welche von dem einstigen Pfarrer Joachim Valentin Fliegszeder im Jahre 1835 verfaßt wurde; weiterhin auf sogenannte "Disitatio canonica" aus dem Jahre 1835 und auf vorgefundene Akten und Protokolle der Kultusgemeinde. Wenn trotzdem Mängel und Lücken sich zeigen, so ist dies dem Umstande zuzuschreiben, daß in vielen Fällen die nötigen Unterlagen nicht erhältlich waren. Um guten Willen jedoch, ein möglichst getreues Bild der Entstehung und des Wachstums dieser Gemeinde zu zeichnen, hat es dem Schreiber dieser Zeilen nicht gefehlt.